Rückschau: 15.10.2022 Mandolinenkonzert zum 100jährigen Geburtstag in der Kulturhalle
Zum Abschluss des 100-jährigen Vereinsjubiläums konnte die Wandergesellschaft „Frisch Auf“ am vergangenen Samstag, mit 220 Zuhörern, die zum Mandolinenkonzert in die Kulturhalle gekommen waren, gebührend ihr Jubiläumsjahr beschließen.
Joachim Heckwolf, der durch das Programm führte, nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise durch 10 Jahrzehnte, in dem vom Beginn der Wandergesellschaft in den 20iger Jahren erzählt wurde bis hin zum Hier und Jetzt. Das Orchester hatte zu jedem Jahrzehnt passende Musikstücke ausgewählt.
Eröffnet wurde der Abend mit der Ouvertüre Nr. 3 in D-Dur von Konrad Wölki, begleitet von den Solisten Jasmin Brechtel an der Querflöte und Dominik Hinze am Schlagzeug, der auch noch bei weiteren Stücken mit unterschiedlichen Percussions zu hören war.
Dirigiert wurde das Mandolinenorchester an diesem Abend von dem Diplom Gitarristen Jan Masuhr aus Seligenstadt und nicht wie geplant von Dirigentin Anje Rosenberger, die das Orchester normalerweise leitet. Diese musste aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab kurzfristig übergeben. Erst einen Tag vor dem Konzert, in der Generalprobe, hatte sich das Orchester und Jan Masuhr kennengelernt und musste sich in kürzester Zeit aufeinander einstimmen. Doch bereits nach den ersten Takten konnte man deutlich erkennen, dass, durch die gute Vorarbeit der Dirigentin, und dem professionellen Dirigat von Jan Masuhr, Orchester und Dirigent eine Einheit bildeten und beide Seiten sichtlich Freude hatten am Musizieren.
Die Lichterfelder Zupfmusik, die die 30iger Jahre widerspiegelte wurde um eine weitere Solistin bereichert. Regina Rumpel, die Schwester von Antje Rosenberger, sang die Aria in der dreisätzigen Suite, bravourös. Mit der bekannten Zitherballade aus „Der dritte Mann“ wechselte man in die 40iger Jahre. Da dies ein Lieblingsstück des Münsterer Bürgermeisters Joachim Schledt ist, wie er selbst betonte, war es ihm ein besonderes Anliegen seine Grußworte und Glückwünsche für den Verein an dieser Stelle zu überbringen. Weitere Glückwünsche durch die Vertretung des Landrates, der Gemeindevertretung und den ansässigen und benachbarten Ortsvereinen folgten. In die 50iger ging es dann mit einem Stück aus dem Musical von „My fair Lady“ „I could have danced all night“ , wieder mit Regina Rumpel und Jasmin Brechtel als Solisten. In die 20-minütige Pause wurden die Zuhörer mit arabischen Klängen aus „Araba“ geleitet. Im Foyer der Kulturhalle hatte die Wandergesellschaft Bildmaterial in einem Zeitstrahl zusammengestellt, das auf die Entstehung und Entwicklung des Vereins hinwies. Mit „How deep is your love“ und einer feurigen Rumba ging es in die zweite Hälfte des Abends.
Mit Bildpräsentationen, kleinen Anekdoten und einem kurzen Interview mit dem 85-jährigen Günter Keil, der immer noch im Orchester mitspielt und mehr als 100 Mandolinenspieler*innen ausgebildet hat, führte Heckwolf weiter durch das Programm. Nun bereits in den 2000er Jahren angekommen, ging es auf den Rummel mit dem „Spoozer“ von Ralph Paulsen-Bahnsen. Von einer Berg-und Talbahn, über das Riesenrad hin zur Geisterbahn, waren viele Fahrgeschäfte melodisch in dem Stück vertreten und man fühlte sich wie auf dem Jahrmarkt. Mit dem anschließenden Wiegenlied Loreley`s Lullaby wurden die Zuhörer in der Kulturhalle dann fast in den Schlaf gewogen, denn das Konzert neigte sich dem Ende zu.
Das Abschlusstück „Connected“, des Komponisten André Herteux entsprang einem Videoprojekt in Corona-Zeiten, in dem keine Präsenzproben möglich waren. Connected bedeutet Verbinden und das hat die Wandergesellschaft mit diesem Abend geschafft. Denn Musik vereint, das hat man deutlich am Applaus des Publikums bemerkt, dass das Orchester erst nach zwei Zugaben von der Bühne entließ. Eine der Zugaben war „Music“ von John Miles, bei der nochmals alle Solisten mitwirkten.
Wer das Konzert noch einmal hören möchte, kann dies am 25. März 2023 in der Katholischen Kirche Wiebelsbach, denn der Mandolinenclub Wiebelsbach, der zur Spielgemeinschaft des Orchesters gehört, feiert in diesem Jahr ebenfalls sein 100-jähriges Bestehen.


